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Magen und DarmVolkskrankheiten Reizdarm und Reizmagen: Wenn das Innere spricht, hilft auch eine Ernährungsumstellung

Der Reizdarm und der Reizmagen haben sich in Deutschland zu Volkskrankheiten entwickelt. Magendruck, Blähungen, Schmerzen im Ober- oder Unterbauch aber auch Durchfall und Verstopfung können Anzeichen für funktionelle Störungen im Magen-Darm-Trakt sein. Weder der Reizdarm noch der Reismagen sind psychosomatische Krankheiten und trotzdem müssen viele Betroffene in die quälende Diagnosemühle, die dann oftmals mit der Aussage „das ist wohl psychisch bedingt“ enden. Zuweilen werden auch Glutenunverträglichkeiten und Reizdarm miteinander verwechselt, was zu fatalen Behandlungsfehlern führen kann. Worauf die gereizten Verdauungsorgane reagieren und wie Abhilfe geschaffen werden kann, hat Peter Müller mit dem Experten für angewandte Ernährungsmedizin Sven-David Müller (www.svendavidmueller.de) besprochen, der über viele Jahre an der Universitätsklinik Aachen in der Gastroenterologie tätig war und jetzt das Buch „Ernährungsratgeber Magen und Darm“ herausgebracht hat. Er hat dort als Diätassistent über viele Jahre Magen-Darm-Kranke betreut und seine Erfahrungen jetzt im Ernährungsratgeber niedergeschrieben.

Wie machen sich Reizmagen und Reizdarm bemerkbar?
Sven-David Müller: Magendrücken nach dem Essen, Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen, Sodbrennen, Schmerzen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Winde oder Völlegefühl sind Ausdruck eines gereizten Magens oder Darms. Unter diesen belastenden Beschwerden unter denen Patienten oft jahrelang leiden ohne eine Hilfe zu bekommen, sind echte Volkskrankheiten unter den viele Millionen Menschen in Deutschland leiden. Für viele Patienten entwickelt sich das Leben zur Hölle und ärztlicherseits ist Hilfe schwierig. Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einem Reizdarm oder Reizmagen. Experten gehen davon aus, dass bis zu 20 Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind.

Wie entsteht ein Reizmagen oder ein Reizdarm?
Sven-David Müller: Die Ursachen dieser beiden Erkrankungen sind nicht eindeutig geklärt. In jedem Falle spielt die Magen-Darm-Bewegung (Motilität) eine bedeutende Rolle und die Betroffenen haben eine besondere Wahrnehmung von Beschwerden in diesem Bereich. Sicher spielen auch die Darmflora, die Ernährungsweise und die Belastung durch Stress eine gewisse Rolle. Durch eine gezielte Nahrungsumstellung, Entspannungstechniken (beispielsweise Autogenes Training), Probiotika, Präbiotika aber auch Pfefferminzöl lässt sich bei vielen Patienten die Beschwerdesituation verbessern. Wenn das Innere sozusagen spricht, helfen Veränderungen des Lebensstils mehr als Medikamente. Dem Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen stehen kaum Medikamente mit vertretbarem Nebenwirkungsspektrum zur Verfügung.

Welche Ernährungsempfehlungen geben Sie Ihren Patienten?
In meiner Praxis empfehle ich eine gesunde Ernährungsweise mit kleineren Mahlzeiten, die bewusst sehr gründlich gekaut werden. Es ist bekannt das Pfefferminzöl und Melissenextrakte die Beschwerden lindern können. Um die Darmflora zu optimieren empfehle ich dreimal täglich ein Glas Brottrunk oder wenn keine Milchzuckerunverträglichkeit vorliegt dreimal täglich ein Becher ungezuckerter Joghurt. Die in Brottrunk oder Joghurt enthaltenen Milchsäurebakterien überleben die Magen-Passage und siedeln sich im Dickdarm an. Dort verbessern sie die Darmflora. Der Effekt wird durch Präbiotika wie Oligofruktose noch gesteigert. Betroffene, die unter Verstopfung leiden, können von der Einnahme von Plantago ovata Samenschalen profitieren. Ebenfalls hat sich Milchzucker bewährt. Gemieden werden sollten alkoholischen Getränke und Zigarettenrauchen. Auch zu starker Kaffee ist weniger empfehlenswert. Besser geeignet ist reizstoffarmer Kaffee. Zitrusfruchtsäfte sollten ebenfalls gemieden werden.

Ist die Diagnose Reizmagen oder Reizdarm einfach zu stellen?
Nein, das stellt den Arzt vor eine schwierige Aufgabe und nicht zuletzt deshalb landen viele Patienten beim Psychiater oder Psychologen. Aber Psychotherapie allein hilft den Reizpatienten natürlich nicht. Leider sind viele der Reiz-Beschwerden einer anderen Erkrankung sehr ähnlich. Es handelt sich dabei um gluteninduzierte Erkrankungen, die als Zöliakie oder Sprue bezeichnet werden. Diese Erkrankungen werden durch das Getreideeiweiß Gluten hervorgerufen und es kommt bei den Patienten ebenfalls zu Bauchschmerzen, Unwohlsein und auch Durchfall und Blähungen. Die Beschwerden sind also durchaus ähnlich. Aber Gluten-bedingte Krankheiten lassen sich heute durch einen einfachen Selbsttest aus der Apotheke (GlutenCHECK) leicht selbst feststellen. Bei Zöliakie und Sprue mit die Patienten Gluten strikt meiden und haben dann keine Probleme mehr. Das unterscheidet sie von Menschen, die unter Reizdarm oder Reizmagen leiden, die meist nur bei strikter Änderung des Lebensstils beschwerdefrei sind.

Weitere Informationen:
www.svendavidmueller.de

Buchtipp:
Ernährungsratgeber Magen und Darm

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